Ich glaube, ich liebe Beeren, sage ich zu dir auf dem Heimweg und pflücke die größten, reifsten Heidelbeeren, um sie zu essen. Die Süße und dann die feine Säure lassen mich die hastige Traurigkeit der Augusttage für einen Moment vergessen. Der Augustsommer ist der strahlendste: Die Regen bleiben aus, die grelle Sonne zittert über der stillen Straße zu unserem kleinen Haus, und im ganzen Garten sind die Beeren längst reif. Nachts benetzt Mondlicht die Blätter. In solchen Nächten schlafen wir oft nicht, drehen uns gleichmäßig auf dem alten Holzbett und sehen, wie dünne Wolken in den Hof des Mondes ziehen – und dann ziehen auch wir davon.
Ich bin sicher, du liebst Beeren, sagst du; dein Kichern lässt mich die sengende Hitze der Hundstage vergessen. Die Augusttage sind deine liebsten: Ob Regen kommt oder Sonne, du fährst mit dem Rad durch die leeren Straßen, hinab die kleine Senke zu den hoch aufragenden Kiefern und hältst an, wo der weiße Sand sich auftut. Du legst die Kleidung ab, steigst in das kalte Wasser, lässt dich zwischen den Schilfbüscheln treiben und schaust in den glasklaren Himmel.
Wir lieben die Beerenzeit, sagen wir zueinander, wenn der August zur Hälfte verflogen ist; denn wir wissen, dann ist der Sommer am prächtigsten: wenn wir das Abendessen am alten Tisch im Garten essen und dem Zirpen der Grillen lauschen; wenn wir unter dem Vordach unseres Stammlokals sitzen, am rosa-weiß karierten Tischtuch, das nach Waschmittel duftet, ein Mahrs Ungespunden mit wenig Schaum trinken, den Pappenheimer Salat ohne Zwiebeln essen – und plötzlich merken wir, dass der Sommer endlos scheint, wenn du hier bist.
Mit Liebe aus der Pappenheimer Wirtschaft,
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