Sommer – Jahreszeit der Zuneigung

Wir durchqueren den Sommer, als gingen wir einmal durch alle vier Jahreszeiten. Der Sommer ist flüchtig wie eine vage Traurigkeit im Morgennebel – man zieht sich früh die dünne Decke über und döst wieder ein, während in der Küche das Wasser für Mamas Kaffee rauscht.

 

Er ist makellos wie die ersten Pflaumen- und Aprikosenblüten, die in der leichten Mittagsbrise zittern. Die Sonne steht hoch über den Dächern und wirft die zarten Apfelblüten-Schatten auf die Zeilen eines Buches mit blauem Einband – jenes Buch, in dem du manchmal lange versinkst und plötzlich lächelst, wenn man dich überrascht.

 

Der Sommer gleicht einem Herbsttag, sobald ein langer Platzregen einsetzt, der uns durchnässt, wenn wir vom Kino nach Hause laufen. Wir sitzen frierend an einer fast leeren Bushaltestelle, das Nachtlicht wechselt von grün zu gelb und legt sich als feuchter Dunst auf alles.

 

Im Sommer erwarten wir nichts – nicht, weil es nichts zu erwarten gäbe, sondern weil wir uns im weichen Rausch dieser Zeit treiben lassen möchten, wie im Malzaroma eines frisch gezapften Meister-Biers. Wir wollen an einem einzigen Tag die ganze Welt verschlingen: die knusprige Panade eines Schnitzels, die Süße der Kirschen im Kirschmichel mit Vanillesoße. Wir möchten all die Zuneigung, die wir im Sommer teilen, behutsam verstauen, um sie eines Tages hervorzunehmen, nachdenklich zu betrachten – erst mit einem leisen Seufzer, dann vielleicht mit einem Lächeln.

 

Der Sommer rauscht wie ein lebendiger Film viel zu schnell vorüber, doch die Erinnerungen an ihn bleiben einzigartig unter Tausenden anderer Erinnerungen.

 

Sommer.
Jahreszeit der Zuneigung.

 

Mit Liebe,

Pappenheimer Wirtschaft

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