Der Sommer ist schon halb vorbei und hinterlässt Erinnerungen an Tage, in denen Sonne und Regen sich abwechseln. Weißt du noch, wie die Stadt an warmen Morgen im Mai in sanftes Licht getaucht war, wenn die jungen Ahornblätter ihr frisches Grün zeigten? Wir saßen in der kleinen Küche, Kerzenschein überall, löffelten eine aromatische Pilzsuppe aus festem Kräuterseitling und knusprigen Croutons. Zum Nachtisch gab es Kirschmichel, durchzogen von süß-sauren Kirschen – ein echter Sommergeschmack.
Wir denken noch immer gern an das zarte Gelb der Wildkamille am Wegesrand oder verlieben uns neu in die rosigen Hagebuttenblüten an irgendeiner Haustür. Und wir erinnern uns an die feuchten Nebelnächte nach der Spätvorstellung, wenn die Stadt längst schlief und wir schweigend über das alte Kopfsteinpflaster gingen, nur auf das Geräusch unserer Schritte achtend. Bald darauf saßen wir wieder in unserem Stammlokal, umgeben von Stimmen und Lachen, vom Duft nach Bratwurst und Sauerkraut, mit den verschiedensten Bieren vor uns – Gutmann, Krug Lager, Mahrs Ungespundetes.
Da wird klar: Der Juli ist der strahlendste Teil des Sommers – mit den Schafgarben am Wegrand, mit den goldgelben Heuballen, die auf den Feldern liegen, wenn wir am Wochenende hinausradeln, dem Sonnenuntergang entgegen, weg vom Lärm der Stadt.
Ein Tag Anfang Heumonat.
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